[Kaffeeklatsch] Plötzlich ungeliebt

Gestern rettete ich acht Bücher aus der Papiertonne. Löblich zwar, dass ein Nachbar Platz für neue Abenteuer auf seinen Regalen schafft; schade aber, dass er die nicht mehr geliebte Literatur auf diese Art entsorgt. Dabei gibt es doch noch so viel mehr Möglichkeiten, selbst den Seniorenbüchern einen Hospizplatz zu beschaffen, anstatt sie auf diese Art verenden zu lassen.

Wer sich ein paar Euro dazu verdienen möchte, kann zum Beispiel probieren, ob er sie auf Plattformen wie MOMOX oder Rebuy los bekommt. Das lohnt sich meistens aber nur, wenn es aktuellere Titel in guter Verfassung sind. Anstatt mir die Tortur mit dem Einscannen und Päckchen packen anzutun, bringe ich Bücher auch gern zum An- und Verkauf direkt um die Ecke. Die geben pro Buch meist noch einen Euro oder zwei. Für die ‚Ladenhüter‘, denen das Alter jedoch schon deutlich ins Gesicht geschrieben steht, gibt es zwar oft kein Geld mehr, aber auch denen kann man noch einen schönen Bücherlebensabend bescheren, gibt es doch genug Plätze, an denen auch diese Rentner willkommen sind.

Offene Bücherregale zum Beispiel.

buchschrank

Es dauerte keine halbe Stunde und schon waren meine gespendeten Bücher wieder in neuen Leserhänden. Ich selbst habe zudem gleich noch einen neuen Thriller und Lucinda Reileys Orchideenhaus ergattert. Wem die wohl vorher gehört haben?

Außerdem gibt es noch so einige andere Möglichkeiten. Flohmärkte, eine Schenkung an Lesecafes oder Bibliotheken etwa. Oder einfach ‚frei lassen‚: Lasst Bücher doch auch einfach mit Bookcrosser-ID mit einer kleinen Nachricht in Bus, Bahn oder Cafés liegen. So sehen Sie etwas von der Welt und finden vielleicht noch mal eine neue Heimat. Ebenfalls nicht ganz unbekannt sind Büchertauschbörsen wie Tauschticket oder Tauschgnom.

Auch toll finde ich Aktionen wie von Wortgeflumselkritzelkram: Sie verschenkt momentan ihre aussortierten Bücher für kleine Spenden. Solche ‚Unhauls‘ sind in der Buchblogger-Community nicht unüblich und eine grandiose Sache: für den einen bedeutet es wieder Platz auf dem Regal und der andere freut sich über ein Buchschnäppchen.

loveKennt ihr auch noch Methoden, Büchern ein neues Zuhause zu geben? Macht ihr selber auch ‚Unhauls‘? Kennt jemand vielleicht eine Seite, auf der solche ‚Unhaul‘-Beiträge gesammelt werden? Jeder Tipp ist hilfreich, um ungeliebten Büchern ein neues zuhause zu besorgen.

Heutiges Fazit: Bücher sind NICHT für die Tonne.

26 Kommentare

  1. Ui, ein paar schöne Ideen dabei, die ich noch nicht auf dem Schirm hatte!
    Ich habe noch einige ungeliebte Bücher – teilweise noch eingepackt. Hier kannste das mit dem Verschenken leider vergessen, da winken alle ab. Geschenkannahme wegen Reichtum geschlossen 😦

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    • Das ist echt schade. 😦 Ich finde es vor allem traurig, dass es alle ihre Bücher mittlerweile immer in mint condition verlangen. Da hat das Buch halt ne geknickte Ecke. Und? Inhalt ist doch der selbe.

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      • ja, das ist wirklich schade. Aber die haben sich z. T. die Bücher nicht mal angeschaut. Unsere kleine Stadtbibliothek platzt selbst aus allen Nähten, Krankenhäuser und Altenheime haben wohl auch volle Schränke. Wenigstens konnte ich welche aus den Bereichen Fantasy, Sci-Fi, Horror an einen Verein spenden, der gerade eine entsprechende Sammlung aufbaut. Wenn Du mal gucken magst: http://www.übermorgenwelt.de (und dann zum Blog, die Seite ist noch im Aufbau). Aber ich habe halt auch Bücher, die da nicht ins Thema passen.
        Ich werde wohl demnächst mal ein paar auswildern 🙂

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      • Da muss ich nochmal genau rumnasen, wie das geht 🙂
        Ich kann ja nicht alle meine Bücher zu Buchsafes umbasteln. Da bekomme ich schon genug Haue von Bücherliebhabern ^^

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  2. Oh no!!! Bücher sind doch nicht für die Tonne. Wirklich nicht.😱

    Ich habe vor ein paar Jahren meine 11 Bücherkisten am Dachboden auf 5 Kisten reduziert. Den Büchern habe ich über Momox, Bekannte und mein Strickforum ein neues Zuhause beschafft. Außerdem gibt es in meiner Stadt jedes Jahr einen riesigen Bücherflohmarkt, die nehmen Buchspenden und verwenden den Erlös für caritative Zwecke. Da kamen die restlichen Bücher hin. Und seit einiger Zeit gibt es auch ein Regal in der Bücherei, wo man Bücher ablegen kann (oder sich ein neues mitnimmt).

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      • Vor über zwanzig Jahren hat sich bei uns eine Gruppe engagierter Leute zusammengetan und den jährlichen Bücherflohmarkt organisiert. Eine Woche lang High Noon. Ein ständiges Kommen und Gehen von Büchern. Nach zwanzig Jahren sind die meisten von denen in Pension gegangen. Das Geld für die Waldviertel-Schule mit ca. 1000 Schülern in Äthiopien haben sie zusammenbekommen, das war eine Aktion von Menschen für Menschen. Aber dann war die Luft raus. Und wegen des großen Erfolges hat das jetzt bei uns der Kiwanis Club übernommen, der den Erlös an bedürftige Familien in der Region spendet.

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  3. Hallo, Tex!Oh, vor ein paar Jahren sind meine Mutter und ich an einer Papiertonne vorbei und haben auch einen ganzen Sack voll Bücher rausgefischt. Sie waren alle in gutem Zustand und eines war sogar signiert. Manche Dinge verstehe ich einfach nicht. :/
    Ich finds immer traurig, wenn ich ein Buch in ein Tauschregal bringe und es immer noch da steht, wenn ich später (Tage, Wochen, Monate) wiederkomme und es ist immer noch da. Die schauen mich dann immer so anklagend an. 🙂
    LG, m

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  4. Ahh wie kann man nur Bücher wegschmeißen 🙈 Ich habe auch schon mal eine ganze Box an Momox verkauft. Es gibt auch genug Organisationen die Bücher gerne annehmen und die Einnahmen dann für wohltätige Zwecke spenden ❤ Auf jeden Fall gibt es genug Möglichkeiten den Büchern ein schönes neues Zuhause zu geben, aber bitte nicht in den Müll 😀
    LG Kathi

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  5. Unfassbar. Schön, dass Du sie retten konntest. Ich habe auch letzte Woche einen Bücherschrank gefüttert. Selbst wenn man sie in Folie packt und mal in einem Park liegen lässt, findet sich bestimmt einer. Das habe ich gemacht als mein Mann vor Jahren mal in Krankenhaus war. Da bin ich im Krankenhausgarten spazieren gegangen und habe überall Bücher verteilt mit einem Zettelchen – ZUM MITNEHMEN. Es gibt immer die Möglichkeit Büchern ein neues Zuhause zu geben….

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  6. Ich habe in der letzten Woche zwei Mal einen Batzen Bücher zu Oxfam gebracht. Das ist auch eine gute Methode, Bücher aus dem Keller, die man bei Booklooker nicht loswird, wieder in den Kreislauf zu schleusen 🙂

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