[Review] Die Akte Zodiac

  • Autor: Linus Geschke
  • Titel: Die Akte Zodiac (Reihe in 4 Bänden)
  • Format: Kindle Edition
  • Verlag: Edel Elements (7. Oktober 2016)
  • Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.
  • Sprache: Deutsch
  • Genre: Krimi

Zusammenfassung (lt. Amazon): 

Wenn der Maskenmann kommt, sterben Liebespaare. Meist nachts, meist auf abgelegenen Parkplätzen. Das Ermittlerteam um Kommissarin Eva Lendt und den Fallanalytiker Marco Brock steht vor einem Rätsel, bis es merkt, dass die Morde den Taten eines berüchtigten Killers gleichen, der Ende der sechziger Jahre in der San Francisco Bay Area gewütet hat.

Der ZODIAC gehört zu Amerikas berühmtesten Serienkillern. Hollywoodfilme wurden über ihn gedreht, unzählige Bücher geschrieben, und dennoch liegt seine Identität bis heute im Dunklen verborgen. Eva Lendt und Marco Brock ahnen, dass sie den jetzigen Killer nur fassen können, wenn sie die Taten des damaligen verstehen. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt …


Rezension:

Beginnen wir gleich einmal mit dem größten Manko, dass mich an dieser Stelle wurmt, und worauf Leser vorbereitet werden sollten: die Akte Zodiac nennt sich zwar ‚Eine Reihe in 4 Bänden‘, ist jedoch eher ein einziges Buch, getrennt in jeweils circa 70 Seiten Handlung, die fließend gelesen werden sollten. Nur Folge 1 zu kaufen bedeutet an dieser Stelle Frustration. Was sich die Verleger wohl dabei gedacht haben?

Kommen wir aber mal zum Inhalt: Ein Copycat-Serienkiller geht um im Großraum Köln und lässt die Legende des Zodiac-Killers wieder zum Leben erwecken. Die Morde scheinen exakte Kopien der damaligen Fälle, was nicht nur der Polizei, sondern auch einer Gruppe Jugendlicher auffällt, die sich hobbymäßig für Serienmörder interessiert. Dies scheinen im ersten Moment erst einmal recht viele Protagonisten. Geschke versteht es jedoch, die unterschiedlichen Perspektiven in viele kleine Handlungsstränge zu splitten, ohne den Leser damit zu überfahren. Mir gefielen insbesondere die Perspektive des bis Ende unbekannten Killers, als auch die Erzählungen des alten Zodiac-Falls, die an den passenden Stellen eingeflochten wurden. Obwohl die Persönlichkeiten der einzelnen Charaktere gut heraus gearbeitet waren, konnte ich mich aber leider mit keinem der Figuren identifizieren oder mit ihnen mitfühlen, schienen sie doch alle ein wenig stereotypisch oder überspitzt. Die Handlung selber kam dadurch etwas ins Wanken und wurde gelegentlich unglaubwürdig. Mir hatten Profiler Brock und Kommissarin Lendt einfach zu oft seltsame Intuitionen oder Eingebungen.

Was als interessanter und schwungvoller Kriminalroman begann, flaute irgendwo in Teil 2 zunehmend ab, hält sich in Teil 3 handlungstechnisch wacker und überraschte mich dann allerdings wieder mit der Auflösung. Die Ermittlungen selbst dümpelten etwas vor sich hin und schienen nicht so richtig an Spannung zuzulegen. Der flüssige Schreibstil, informative Hintergrundinformationen und die gut abgestimmten Perspektivwechsel ließen mich trotz mangelnder Spannung jedoch weiterlesen. Ein Highlight für mich waren definitiv die Rückblenden auf die originalen Zodiac-Morde und Überlegungen zum damaligen Täter. Hier wurde vermutlich lang und intensiv recherchiert, um solch eine Geschichte schreiben zu können. Zudem muss man zu Gute halten, dass ich in meinen eigenen Ermittlungen als Leser nicht auf den Copycat-Mörder gekommen bin. Im dritten Teil schien für mich noch niemand als Verdächtiger ausgeschlossen, gab es doch zu viele Charaktere und zu wenig Anhaltspunkte.

Getrennt bewertet rangieren die Teile sehr unterschiedlich, war der erste Teil doch ein fantastischer Auftakt, der zweite dagegen etwas enttäuschend. Warum man dieses Buch überhaupt in vier Teile zerstückelt hat, ist mir sowieso noch ein großes Rätsel. Da ich ungern für je 70 Seiten abgehackter Handlung vier doch recht ähnliche Rezensionen verfassen möchte, gibt es für die gesamte ‚Reihe‘ an dieser Stelle solide 3 Sterne.

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